Der Klimawandel droht, die Methanemissionen aus Seen und Stauseen zu verstärken

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Eine neue Studie warnt davor, dass steigende globale Temperaturen die Methanemissionen aus Seen und Stauseen bis zum Ende des Jahrhunderts dramatisch erhöhen und den Klimawandel möglicherweise sogar über die Worst-Case-Prognosen des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) hinaus beschleunigen könnten.

Diese erschreckende Aussicht ist auf ein einfaches, aber wirkungsvolles Phänomen zurückzuführen: Wärmeres Wasser beschleunigt die Zersetzung organischer Stoffe in sauerstoffarmen Seeböden. Bei diesem Prozess wird Methan freigesetzt, ein starkes Treibhausgas, das Wärme weitaus effektiver speichert als Kohlendioxid.

Forscher der Universität Linköping in Schweden und des NASA Ames Research Center haben sorgfältig ein Vorhersagemodell für diese Emissionen erstellt. Das Modell umfasste Daten von 767 Seen und Stauseen auf der ganzen Welt und berücksichtigte nicht nur steigende Temperaturen, sondern auch Verschiebungen der Emissionssaison, unterschiedliche Arten von Freisetzungswegen sowie Veränderungen in der Größe und dem Nährstoffgehalt der Gewässer.

Ein Dominoeffekt von wärmendem Wasser

Die Ergebnisse zeichnen ein düsteres Bild. Die Studie ergab, dass die Temperatur der einflussreichste Faktor für zukünftige Methanemissionen aus diesen lebenswichtigen Süßwasserökosystemen ist.

Mit dem Anstieg der globalen Temperaturen – hauptsächlich aufgrund der vom Menschen verursachten Kohlendioxidemissionen – werden mikroskopisch kleine Organismen, die für die Zersetzung organischer Stoffe verantwortlich sind, aktiver. Diese beschleunigte Zersetzung löst einen exponentiellen Anstieg der Methanfreisetzung aus. Im alarmierendsten Klimaszenario des IPCC könnte dieser außer Kontrolle geratene Effekt die derzeitigen Methanemissionen aus Seen und Stauseen bis zum Jahr 2100 nahezu verdoppeln.

Obwohl dieser Anstieg scheinbar gering ist, würde er zu einem weltweiten Anstieg der gesamten Methanemissionen um etwa 10 % führen. Dieser verstärkte Treibhauseffekt würde die globale Erwärmung sogar über die düstersten Prognosen hinausgehen, die in den Worst-Case-Szenarien des IPCC dargelegt werden.

Eine wichtige Erinnerung: Unser Handeln hat Konsequenzen

Trotz dieser alarmierenden Ergebnisse gibt es immer noch einen Hoffnungsschimmer. Die Studie unterstreicht den entscheidenden Zusammenhang zwischen unseren Kohlendioxidemissionen und der zunehmenden Methanfreisetzung aus natürlichen Quellen wie Seen und Stauseen.

Die Reduzierung der CO2-Emissionen wird noch dringlicher. Indem wir die vom Menschen verursachte Erwärmung eindämmen, können wir nicht nur das Gesamttempo des Klimawandels verlangsamen, sondern auch diese potenziell katastrophale Rückkopplungsschleife abmildern, die die Methanfreisetzung verstärkt.

Die Entscheidungen, die wir heute treffen, werden direkt die zukünftige Entwicklung der Temperatur unseres Planeten und die Schwere ihrer Folgen beeinflussen.